Brunner Anton
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* 29.05.1923 in Wien
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Durch die
ärmlichen Verhältnisse der Mutter kam Anton
bald zu einer Großtante und ist in Grimsing bei Emmersdorf / Melk
aufgewachsen. die Volksschule er besuchte in Emmersdorf.
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Die Zieheltern
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Zu Hause
in Grimsing bei
Emmersdorf
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Fünf Jahre Juvenat und Gymnasium in Melk. Toni wollte
Benediktiner werden.
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1938 Schließung des Gymnasiums Melk durch die
Nationalsozialisten, weiter im Staatsgymnasium Krems.
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Teilnahme an einer Widerstandsbewegung.
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In einem
kleinen Zimmer zu Hause in Grimsing bei Emmersdorf druckt er mit der Methode
des Kartoffeldrucks Flugzettel mit der Aufschrift „Vergeßt euren Glauben
nicht!“, die er vom Zug auf dem Schulweg nach Krems aus dem Fenster wirft.
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Flugzettel mittels Kartoffeldruck
Toni erzählt am
06.11.1996
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Mai 1939 Verhaftung (gemeinsam mit Handl, späterer
Schriftsteller), Kreisgericht Krems.
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29.05.1939
16. Geburtstag im Gefängnis.
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11.06.1940
Schulzeugnis: Betragen nicht entsprechend. Reichsstatthalter in Niederdonau
verhängt diktionäre Ausschließung aus allen Schulen des Reichsgaus
Niederdonau. Entlassung und Gauverbot.
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Privatunterricht in St. Pölten bei Sr. Martha Mosler,
Englische Fräulein.
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Wohnhaft
bei Familie Schober, Schuldirektor in Böheimkirchen.
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Sr. Martha Mosler vermittelt ihm eine Schule in Wien:
Gymnasium III in der Kundmanngasse in Wien III.
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Toni wohnt
in Wien VII, Kaiserstraße, Pfarre Altlerchenfeld und besucht die von Kaplan
März geleitete Katholische Jugend. Unter den Teilnehmern ist auch Herbert Kralik.
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02.01.1942 Außerordentlicher Hörer an der Theologischen
Hochschule St. Pölten bei Prl. Handlinger.
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Toni verteilt wieder Flugblätter, diesmal in Wien im G
III.
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Mai 1942 im
Landesgericht Wien
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20.01.1942
Verhaftung durch die Gestapo. Landgraf als Hauptangeklagter und Trettler
wurden mitverhaftet.
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Inhaftierung in die Zelle 118.
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Original Türschild
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28.08.1942 Anklage: Landesverrätliche Betätigung, Anführer
einer Unterabteilung der „V-Armee“. Die Anklageschrift ist eine halbe Seite
lang und ohne handfeste Beweise. Wegen Landes- und Hochverrats zum Tod
verurteilt. Zeuge der Anklage: Sein ehemaliger Direktor, Dr. Walter, vom
Gymnasium III.
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"Zuerst hat er mich globt und groß g'macht, und dann hat er
g'sagt:
'...und das nur, dass er umso geheimer gegen uns hat arbeiten können.'
Und da bin i immer kleiner wordn"
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Toni erzählt am 06.11.1996
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"Und wenn's notwendig is, wird der Kopf falln."
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Toni erzählt am 06.11.1996
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Oktober 1942 Übersiedlung in
die Todeszelle 56, von der aus man jeden Dienstag und Freitag die
Todesvollstreckungen mithörte, insgesamt 2000.
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2000 Leit habn's damals 'köpft
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Toni erzählt am 06.11.1996
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Die Köpflerzelle.
Alle drei Minuten is a Kopf g'falln.
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Toni erzählt am 06.11.1996
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Die
Original Türschilder hat Toni anlässlich der Restaurierung erhalten.
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Die Türschilder
hab i ma gebn lassn.
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Toni erzählt am 06.11.1996
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Brennend heisse Suppe musste
tagtäglich schnellstens ausgelöffelt werden, da das leere Geschirr gleich
wieder eingesammelt wurde.
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15.12.1942 Der Hauptangeklagte
Landgraf weiß plötzlich nicht mehr, ob Anton Brunner oder der Trettler eine
gewisse Aussage (über Bauern) in den Flugblättern gemacht hat. Daher wird das
Urteil aufgehoben und eine neue Verhandlung anberaumt.
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Seelsorger, Mons. Köck: „Mach dir
keine Hoffnungen. Die werdn di' zum Tod verurteilen“.
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Da bin i mit dieser Angst hingangen.
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Toni erzählt am 06.11.1996
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15.03.1943 (Gedenktag Hl. Clemens Maria Hofbauer) Neue
Verhandlung: Anklage kann nicht aufrecht erhalten
werden. Freispruch und Urteil auf 6 Jahre Zuchthaus in das Jugendstraflager
Kaiserebersdorf. Zurück in eine Gefängniszelle der Untersuchungshaft.
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Durch die plötzliche Befreiung vom Druck der zweimonatigen Haft in der Todeszelle erleidet der 17jährige Toni psychische Folgen.
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"Da bin i fast narrisch wordn"
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Toni erzählt am 06.11.1996
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"Da war ich zu feig!"
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Toni interpretiert Gottes Rettungsmotiv
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Im Jugendstraflager
Kaiserebersdorf - 1943
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02.05.1944 Zeugnis der Schlosserlehre in der gewerblichen
Fortbildungsschule in der Anstalt Kaiserebersdorf.
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Mai 1944 Eingerückt in ?. Nach Bruck
an der Leitha überstellt.
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01.02.1945 Marschbefehl, Verwundung: angeschossen
(Splitter im Herzen).
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17.02.1945 Lazarettentlassung.
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März.1945 Amerikanische Gefangenschaft in Frankreich.
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"Da war i
prisoner of war"
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Toni erzählt am 06.11.1996
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Übergabe an das SS-Lager in Hallein.
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20.01.1946 Entlassung in Wiener Neustadt. Damals auch
Entlassung von Herrn Blümel aus Furth.
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Fortsetzung des Theologiestudiums.
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22.01.1950 Priesterweihe durch Bischof Michael Memelauer,
die erste Priesterweihe im neurestaurierten St. Pöltner Dom.
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Weihejahr 1950
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Kaplan in Steinakirchen / Forst, Arbesbach,
Groß-Pertholz, Thaya, Lunz, Sieghartskirchen, Provisor in Zeiselmauer
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1957-1987 Rektor der Strafvollzugsanstalt in Stein
1970 Geistlicher Rat
1979 Ehrenzeichen für
Verdienste um die Befreiung Österreichs
1979 Monsignore
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"Der Monsignore hängt im Schrank"
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Tonis Antwort,
wenn er mit
"Monsignore" angeredet wurde.
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1982
Wirklicher Hofrat
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"Der Hofrat liegt in Schublade"
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Tonis Antwort,
wenn er mit
"Herr Hofrat" angeredet wurde.
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1985
Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
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1987 Pensionierung, Seelsorger im Kreisgerichtlichen
Gefangenenhaus Krems und im Thorwestenheim Krems
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01.01.1989-31.08.1995 Moderator in Imbach
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1993 Figl-Gedenkmünze der Marktgemeinde Furth/Göttweig
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22.01.1995 Feier des 45. Weihejubiläums bei der
Sonntagsmesse in Furth: "Der Monsignore mag im Schrank hängen und der
Hofrat in der Schublade liegen, aber den "Titel" Priester lehnt
er sicher nicht ab" (aus der Gratulationspredigt).
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Mitleben
in Furth
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1996 Silbernes Marktwappen der Marktgemeinde
Furth/Göttweig
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"Die Birn is heit no obn!"
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Toni über seinen Kopf
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"Was soll i dem heut no nachsagn?"
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Toni vergibt seinem Ankläger, Dir. Walter
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"Dem Hergott dank'n!"
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Toni betet
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04.08.1999 16.00 Heimgang
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